„Ich muss mein Schwert und meine Macht kontrolliert, aber entschieden führen“, so der Historiker, Theologe und Erlebnispädagoge Dr. Heinrich Dickerhoff, der zusammen mit Heinrich Dierkes und Kristina Tonn vom zebis (Zentrum für ethische Bildung in den Streitkräften) ein Seminar zum Thema Werte und Tugenden als ethisches Grundgerüst des Führens am Bundesamt für Personalwesen gestaltete.
Am 11.10.2022 nahmen sich Teilnehmer und Teilnehmerinnen des BAPersBw Referat III 1.2 in Köln drei Stunden Zeit, um über Fragen und Herausforderungen von Führung und Macht zu diskutieren und durch Übungen mit dem Schwert ganz persönlich zu erleben und zu spüren, was es heißt, Macht zu haben und ausüben zu können.
Denn Führung beinhaltet immer Macht, aber ob sie gelingt, hängt stark davon ab, wie diese Macht ausgelebt, wie mit ihr umgegangen wird. Welche Werte und Tugenden liegen der Führung zugrunde und wie ist das Verhältnis von Führenden und Geführten ausgestaltet? Was bedeutet es, als Vorgesetzter Menschen zu führen? Welche Haltung habe ich als Führungsperson und was prägt mein Führungsverhalten – besonders auch in herausfordernden Zeiten und Konfliktsituationen?
Diesen und anderen Fragen gingen die Referenten:innen sowie der katholische Militärpfarrer Peter Bellinghausen zusammen mit den Teilnehmenden auf den Grund. Dabei spielte auch das Stichwort „Verantwortung“ eine große Rolle.
Neben dem theoretischen Input standen vor allem die praktischen Übungen mit den mitgebrachten, stumpf geschliffenen Schwertern unter der Anleitung von Dr. Dickerhoff im Mittelpunkt. Das Schwert als Waffe ist nicht nur Sinnbild von Macht; es macht eben zugleich die damit verbundene Verantwortung sowie das eigene Führungs- und Konfliktverhalten erfahrbar. Wie nutze/gebrauche ich meine Macht, meine Möglichkeiten der Personalführung – und wie nutze/gebrauche ich das Schwert? Das konnten die Soldatinnen und Soldaten an diesem Nachmittag nahezu hautnah erleben.