Offizierschule des Heeres Dresden, 28. Juli 2022
Die europäische Friedens- und Sicherheitsordnung ist durch den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine massiv erschüttert. Die Auswirkungen der Kriegsgewalt sind für die unmittelbar betroffenen Menschen in der Ukraine, für die Soldatinnen und Soldaten dort und in den Folgen für die Weltgemeinschaft verheerend. Dieses neue Bedrohungsszenario inmitten Europas wird unsere Sicherheits-, Verteidigungs- und Energiepolitik grundlegend verändern. Mit dem ersten Schwerpunkt nimmt der Studientag die Perspektiven der Internationalen Beziehungen und der christlichen Friedensethik auf die zunehmend fragile Weltordnung in den Blick.
Der zweite Schwerpunkt des Programms liegt auf den technologi-schen Weiterentwicklungen der Kriegsführung. Es geht um die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Automatisierung von Waffensystemen: Inwiefern hängen zukünftige militärische Fähigkeiten von künstlich-intelligenter Automation bei der Planung, Durchführung und Bewertung von Einsätzen ab? Dieser Frage wird insbesondere im Blick auf das Heer nachgegangen.Die Referenten greifen die völkerrechtlichen, sicherheitspolitischen und ethischen Argumente dieser hochaktuellen Debatten auf und stellen sie zur Diskussion mit den Teilnehmenden.
Der Studientag wird vom Zentrum für ethische Bildung in den Streitkräften (zebis) - einer Einrichtung der Katholischen Militärseelsorge - für die Offizierschule des Heeres Dresden ausgerichtet. Die Veranstaltung gilt als Lebenskundlicher Unterricht.
Panel: Der Krieg in der Ukraine
Prof. Dr. Michael Zürn: Der Krieg in der Ukraine, Geopolitik und die Weltordnung
Prof. Dr. Markus Vogt: Perspektiven christlicher Friedensethik angesichts des Krieges in der Ukraine
Panel: Künstlich intelligente Automation in Waffensystemen
Prof. Dr. Wolfgang Koch: Künstlich intelligente Automation für das Deutsche Heer –
Technische Möglichkeiten und verantwortbare Nutzung im Einsatz
Dr. Niklas Schörnig: Militärische Automatisierung und Autonomie:
Eine kritische Betrachtung aus rechtlicher, ethischer und sicherheitspolitischer Sicht