Teilnehmer aus über 20 Ländern treffen sich auf Euro-ISME zum Thema Leadership und Militärethik

Ethik in militärischer Führung – das diesjährige Thema der internationalen Euro-ISME-Jahres-Tagung (Internationale Gemeinschaft für Militärethik) ermöglichte bei vielen Teilnehmern aus der ganzen Welt eine angeregte Kontroverse. An drei Tagen sprachen Experten aus Wissenschaft und Militär in der Militärakademie Belgrad in Serbien über militärethische Fragen im Hinblick auf militärethische Führung heutiger Soldaten ihm Rahmen divergierender nationaler Führungskulturen.

Teilnehmer aus der ganzen Welt, aus über 20 Ländern reisten zur fünften Euro-ISME-Jahrestagung. Der Vorstand und Direktor Manfred Rosenberger hatten ein internationales Publikum nach Belgrad eingeladen. „Es sind vor allem die traditionellen Verbindungen seiner Gastgeber nach Südost- und Mitteleuropa und die Erweiterung des Expertenkreises insbesondere mit Teilnehmern aus Russland, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Griechenland, aber auch aus China und Russland“, die Rosenberger in diesem Jahr sehr schätzt. Prof. Thomas Elßner vom Zentrum für Innere Führung stellte fest, dass das Thema „Innere Führung eine ausgezeichnete Grundlage ist mit allen Streitkräften in Europa und darüber hinaus in ein konstruktives Gespräch zu kommen und vor allem die Bestimmung von Belgrad als Tagungsort hierzu ein wichtiger Schritt waren.“

Militärische Führungsstile – weltweit sind diese ganz unterschiedlich ausgeprägt. In mehreren Präsentationen und Vorträgen konnte das zebis auch in diesem Jahr sein Verständnis von militärischer Führungsethik und seine Bildungsformate mit den Experten aus der ganzen Welt diskutieren. Zebis-Direktorin Dr. Veronika Bock und Referentin Kristina Tonn präsentierten hierzu innovative Themen und neue Wissensstände. Unter dem Titel "Innere Führung unter der Prämisse hybrider Kriege" verdeutlicht Bock die komplexen Anforderungen, die an militärische Führungskräfte heute gestellt werden. Bock erwähnt die Wichtigkeit des Ethik-Forums, „so kann der internationale Dialog in dem Feld der Militärethik und die Entwicklung ethischer Standards und Bildungskonzepte weiter vorangebracht werden.“ In ihrem Vortrag stellt zebis-Mitarbeiterin Tonn die aktuelle Frage: Wie sollten dauerhafte ethische Herausforderungen für den Anspruch in der ethischen Ausbildung von militärischen Führen derzeit berücksichtigt werden?

Beinahe 100 internationale Teilnehmer sorgten durch ihre aktuellen Tagungsbeiträge und Expertise für konstruktiven Meinungsaustausch. Eine offene Netzwerkkultur unter den Akademikern und Experten brachten gute Arbeitsatmosphäre. Direktor Rosenberger resümiert am Ende mit Stolz: „Es war bei den derzeitig komplexen Beziehungen, welche die einzelnen in Euro-ISME vertretenen Mitgliedsländer zu Serbien unterhalten, nicht selbstverständlich, unsere Jahrestagung an der Militärakademie in Belgrad abzuhalten. Wir wurden jedoch mit herzlicher Gastfreundschaft aufgenommen und großzügig unterstützt. Damit waren auch in diesem Jahr wieder beste Voraussetzungen für einen offenen, auf hohem akademischem Niveau stehenden Meinungsaustausch gegeben“.

Nächstes Jahr im Mai wird die sechste Euro-ISME-Tagungskonferenz in Norwegens Hauptstadt Oslo stattfinden. Als Hauptthema ist angedacht: „Counter-Terrorism and Military Ethics“ – ein zeitgemäßes brisantes Thema, das dann vor allem aus militärethischer und ziviler Perspektive beleuchtet werden wird.

Text und Fotos: Gertrud Maria Vaske

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