Am 5. Mai 2025 durften wir im zebis das Beiratsmitglied Generalmajor Ansgar Meyer, Kommandeur Zentrum Innere Führung, und seinen Adjutanten Hauptmann Thomas Tüchsen zu einem Austausch über militär- und friedensethische Themen und Bildungsformate begrüßen. Der Besuch stand im Zeichen der Fortsetzung einer langjährigen Zusammenarbeit beider Institutionen.
Begrüßung und Vorstellung des zebis
In einem einführenden Vortrag wurden Generalmajor Meyer und Hauptmann Tüchsen zentrale Arbeitsfelder des zebis als kirchlicher Bildungsakteur für die Bundeswehr vorgestellt.
Die Präsentation umfasste zum einen thematische Schwerpunkte, darunter KI, Ethik und Militär, Cyberwar und Digitalisierung der Kriegsführung, hybride Kriege und die aktuelle Nuklearwaffendebatte. Darüber hinaus behandelte sie – etwa anhand der Frage, wie man die GenZ erreicht – Dimensionen adressatenorientierter ethischer Bildung in der Bundeswehr, einer ethischen Bildung, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern zu einer wertebasierten Haltung und moralischen Urteilsfähigkeit beitragen soll.
Militärethik wurde als angewandte Ethik beschrieben, die sich u.a. in einem interdisziplinären wissenschaftlichen Rahmen von Sicherheits- und Militärpolitik, Völkerrecht und Friedensethik bewegt.
Thematische Schwerpunkte: Digitalisierung, Autonomisierung und hybride Kriegsführung
Ein zentrales Thema des intensiven gemeinsamen Austauschs war die Zukunft der Kriegsführung im Kontext von Automatisierung, Digitalisierung und hybriden Bedrohungsszenarien. Diskutiert wurden unter anderem folgende Aspekte:
Friedensethik und sicherheitspolitische Verantwortung
Generalmajor Meyer und das zebis betonten übereinstimmend die Notwendigkeit, ethische und rechtliche Grundlagen angesichts der technologischen Transformationen weiterzuentwickeln. Besonders in den Streitkräften sei ein geschärftes Bewusstsein notwendig für die Risiken, die mit der Delegation kritischer Entscheidungen an Maschinen verbunden sind. Technologische Innovationen müssten im Dienste des Menschen und des Frieden stehen und von klaren normativen Leitlinien unterlegt sein.
Der Begriff des „gerechten Friedens“ wurde als normativer Orientierungsrahmen vorgestellt. Es sei die Aufgabe des zebis, diesen Orientierungsrahmen in die Praxis der ethischen Bildung zu übersetzen – insbesondere im Hinblick auf neue Konfliktformen.
Ausblick und zukünftige Kooperationen
Der Besuch von Generalmajor Dr. Meyer und Hauptmann Tüchsen wurde als inspirierend, zukunftsweisend von großer fachlicher Tiefe geprägt empfunden. Das zebis bedankt sich herzlich für die Begegnung und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit im Sinne einer verantwortungsvollen ethischen Bildung in den Streitkräften.