Podiumsdiskussion: Mission Impossible?
Die Bundeswehr auf dem Weg zur Freiwilligen- und Berufsarmee

Podiumsdiskussion in Kooperation mit der Katholischen Akademie Hamburg und dem Haus Rissen, Katholische Akademie Hamburg, 19. Januar 2012 

55 Jahre nach ihrer Einsetzung wurden am 24. März 2011 die allgemeine Wehrpflicht und der zivile Wehrersatzdienst zum 1. Juli des gleichen Jahres per Gesetz durch den Deutschen Bundestag ausgesetzt. Die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland soll als verfassungsrechtliche Option erhalten bleiben. Auf eine verpflichtende Einberufung zur Ableistung des Wehrdienstes durch die Kreiswehrersatzämter wird verzichtet.Mit den Stimmen der Regierungsfraktion und der Grünen verabschiedete das Parlament ein Gesetz, demzufolge niemand mehr ohne seine Zustimmung zur Bundeswehr einberufen werden kann. 
Stattdessen soll ein freiwilliger Wehrdienst von 6 bis 23 Monaten für 15.000 Männer und Frauen geschaffen werden. Der zuletzt ebenfalls nur noch 6-monatige Zivildienst wurde durch einen 6- bis 24-monatigen Bundesfreiwilligendienst ersetzt. SPD und Linkspartei stimmten gegen die Aussetzung der Wehrpflicht. Seitdem muss die Bundeswehr auf dem Arbeitsmarkt um Freiwillige für den Dienst in den Streitkräften werben. Mithin reiht sich die Bundesrepublik Deutschland in die Staaten in Europa ein, die den Übergang zu einer Freiwilligen- und Berufsarmee bereits vor Jahren oder Jahrzehnten vollzogen haben. 
In Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Hamburg und dem Haus Rissen (Hamburg) wurde ein Thema erörtert, welches sich mit Fragen der zukünftigen Zusammensetzung der Bundeswehr, neuen Wegen der Personalrekrutierung und ethischen Bildung der freiwillig dienenden Soldaten auseinandersetzte. Auf dem Podium diskutierten Generalleutnant Günter Weiler, Dr. Klaus Naumann (Institut für Sozialforschung Hamburg) und Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (ithf Hamburg). Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Jochen Bittner (DIE ZEIT).