Akademietagung für Offiziere der Bundeswehr
Thomas-Morus-Akademie Bensberg / Kardinal Schulte Haus, 27. bis 28. November 2023
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Frage nach der militärischen Verteidigungsfähigkeit Deutschlands in den Fokus des öffentlichen Diskurses gerückt. Zur Einsatzfähigkeit der Streitkräfte gehört, neben neuen Waffensystemen und neuer Ausrüstung, dass sich die Bundeswehr grundlegend an die technologische Entwicklung des 21. Jahrhunderts anpasst bzw. selbst zum Motor für diese wird. Das gilt sowohl für die Wehrtechnik als auch für die Diskussion um die ethische Verantwortung in der digitalen Transformation.
Mit diesem so wichtigen Thema setzte sich eine zweitägige Offizierstagung auseinander. Dazu luden ein: Andrea Hoffmeier, Direktorin der Thomas-Morus-Akademie Bensberg; Monsignore Rainer Schnettker, Leitender Militärdekan, Katholisches Militärdekanat Köln; Oberstleutnant Tobias Terhardt, Gemeinschaft Katholischer Soldaten; Cedric Bierganns für die Konrad-Adenauer-Stiftung und Dr. Veronika Bock, Direktorin des Zentrums für ethische Bildung in den Streitkräften. 45 Offiziere der Bundeswehr nahmen daran teil.
Das rasant steigende Potenzial von künstlich intelligenten Systemen verlangt von Politik, Wissenschaft, Gesellschaft und Bundeswehr eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken ihres Einsatzes. Wie kann und muss die Digitalisierung in der Bundeswehr aussehen, um eine effektive Landesverteidigung auch in Zukunft zu gewährleisten? Wie kann die Interaktion von Mensch, Organisation und Technik gut gelingen? Welche ethische Verantwortung ergibt sich aus den neuen technologischen Möglichkeiten?
Zu diesen Fragen konnten verschiedene Expertenstimmen unterschiedliche Perspektiven zusammentragen:
Ein besonderes gemeinsames Anliegen war allen Referentinnen und Referenten, ein Bewusstsein in Bezug auf die Folgenabschätzung und Risikobewertung digitaler Technologien und autonomer (Waffen-)Systeme zu schaffen. Die Teilnehmenden dankten ihnen mit einer regen Teilnahme an den Diskussionen und zeigten großes Interesse in Bezug für die tiefgreifenden Veränderungen durch die Digitalisierung, nicht nur für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, sondern insbesondere die Streitkräfte.