Erfolgreiche Euro-ISME - Bildungsformate stoßen auf positive Resonanz

Das diesjährige Tagungsthema "Didaktik der Militärethik - von der Theorie zur Praxis" auf der vierten internationalen Euro-ISME-Jahrestagung stößt bei den Teilnehmern aus der ganzen Welt auf großes Interesse und Lob. An drei Tagen sprachen verschiedenste Experten aus Wissenschaft und Militär am Zentrum Innere Führung über militärethische Fragen im Hinblick auf den Dienst des heutigen Soldaten.
Auch das zebis stellte seine militärethischen und innovativen Bildungsformate vor. Die internationale wissenschaftliche Community lobte das zebis-Didaktik-Portal als innovatives Konzept, das auch für andere Länder denkbar wäre. (Beitrag: Gertrud Maria Vaske)

Zu der hervorragend organisierten Euro-ISME-Jahrestagung hatten Oberst a.D. Manfred Rosenberger (Direktor der Euro-ISME) und Pastoralreferent Prof. Dr. Thomas R. Elßner vom Zentrum Innere Führung eingeladen. Die über 100 internationalen Teilnehmer sorgten durch ihre Tagungsbeiträge und Expertise für gewinnbringende und weiterführende Debatten.

Die „Internationale Gemeinschaft für Militärethik“ (ISME) ist der erste Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Hochschullehrern und militärischen Praktikern, die sowohl in der Forschung als auch in der Lehre und Ausbildung auf dem Gebiet der militärischen Berufsethik tätig sind. 2005 organisierte sie sich als gemeinnützige Vereinigung in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2011 wurde ein eigenständiger ISME-Verband in Europa geschaffen. Ziel von Euro-ISME ist es, die Arbeit in der Analyse und Weiterentwicklung der militärethischen Grundlagen stärker auf den spezifisch europäischen Ansatz auszurichten. Daneben sollen erprobte Lehr- und Arbeitsmethoden innerhalb der Streitkräfte der Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der westlichen Wertegemeinschaft zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Dr. Veronika Bock hielt in der „Plenary Session – Perspectives for Professional Military Ethics Education“ einen Vortrag über „Values, Attitudes, Education – Benchmarks for Professional Military Ethics Education“.

Ihre konzeptionellen Überlegungen zu Eckpfeilern der ethischen Bildung in und für die Streitkräfte machte sie konkret an den Bildungsformaten des zebis fest. Am Beispiel der Diskussion über voll autonome letale Waffensysteme zeigte sie auf, dass militärethische Fragestellungen unmittelbar aus der Erfahrungs- und Lebenswelt des Militärs erwachsen und auf aktuelle Herausforderungen reagieren. Diese Debatte macht deutlich, dass militärethische Bildungsformate interdisziplinär konzipiert sein sollten und internationale wissenschaftliche Expertise erfordern. Im Zusammenhang mit der spezifischen Verantwortung, die zivile und militärische Führungskräfte der Bundeswehr tragen, stellte sie die für die ethische Bildung in der Bundeswehr essentielle Führungsphilosophie vor: das Prinzip der Inneren Führung und das Konzept des Staatsbürgers in Uniform. Ethische Bildungsprozesse umfassen nicht nur die kognitive Vermittlung ethischer Argumente und Begründungszusammenhänge, sondern müssen ebenso emotionale und motivationale Anteile abdecken und so auf die Handlungsebene des Soldaten abzielen. Ethische Bildung will schließlich konkrete (Werte-)Haltungen (attitudes) des Soldaten fördern und die ethische Urteilsfähigkeit schärfen.

Heinrich Dierkes und Kristina Tonn (wissenschaftliche Referenten am zebis) stellten das Didaktik-Portal des zebis vor und weckten durch die praktische Einführung die Neugierde der Plenumsteilnehmer auf die vielfältigen und umfangreichen Medien und Inhalte des Portals.   

Ebenso wurde das internationalen E-Journal "Ethik und Militär" (Redaktionsleitung Getrud Maria Vaske) für aktuelle Themen der Militärethik und Sicherheitskultur vorgestellt. Renommierte Autoren analysieren darin interdisziplinär Themen der modernen Kriegführung.

Text von Bianca Rossini und Kristina Tonn