24 Mitarbeitende des Bereichs Coaching am Zentrum Innere Führung, begleitet vom Katholischen Militärdekans Hans Richard Engel, waren am Vormittag des 10. Oktober im Rahmen eines Lebenskundlichen Seminars in den Panoramaraum der Katholischen Akademie Hamburg eingeladen. Nach der Begrüßung durch Fregattenkapitän Thorsten Seitz stellte die Direktorin Dr. Veronika Bock die Arbeitsbereiche des zebis und die vielfältigen Schwerpunkte der zurückliegenden Jahre vor – von den öffentlichen Veranstaltungen zu aktuellen sicherheitspolitischen und ethischen Themen wie autonome Waffen, nukleare Abschreckung oder Gendergerechtigkeit in der Bundeswehr bis hin zum jährlich stattfindenden Friedensethischen Kurs für Militärseelsorgerinnen und -seelsorger. Im Anschluss erläuterte Kristina Tonn, Projektleiterin Didaktik-Portal und Wissenschaftliche Referentin, das Konzept des von ihr seit vielen Jahren mitorganisierten und betreuten Workshops für deutsche, französische und polnische Berufsoffiziere in Auschwitz. Die einwöchige Veranstaltung soll nicht nur die Mechanismen von extremer Gewalt und Vernichtungsideologien anschaulich machen, sondern auch den Austausch über die verschiedenen Erinnerungskulturen und ein gemeinsames militärisches Verständnis fördern. Die unter anderem aus diesem Workshop gewonnenen Erfahrungen sollen nun in eine Matrix für Gedenkstättenbesuche und -arbeit im Rahmen des Lebenskundlichen Unterrichts einfließen. Zum Abschluss präsentierte Rüdiger Frank, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Redakteur, des E-Journals „Ethik und Militär“, die frei zugängliche Online-Publikation des zebis. Dabei brachte eine kurze Gruppenarbeit mit den Teilnehmenden interessante Perspektiven auf das Thema Moral Injury, das für die Ausgabe 2/2025 geplant ist.
Dem Anliegen, neben einem Kennenlernen der jeweiligen Arbeitsbereiche in den inhaltlichen Austausch zu kommen, wurde dieser Vormittag voll und ganz gerecht. Im Anschluss an jeden thematischen Block gab es zahlreiche Kommentare, Anregungen und Diskussionen, die sich auch in den Kaffeepausen und beim Mittagessen fortsetzten – und dies zu ganz unterschiedlichen Fragen: Was bedeutet es, ethische Grundsätze in Streitkräften zu verankern? Wie können Gedenkstättenbesuche nachhaltige Wirkung entfalten? Warum ist Moral Injury ein Führungsthema, und welche Fragen sind für die Bearbeitung relevant? Das graue und nasskalte Hamburger Herbstwetter, durch das die Besucherinnen und Besucher an diesem Vormittag anreisen mussten, konnte die gute Arbeitsatmosphäre jedenfalls nicht eintrüben. Einhelliges Fazit: Der Austausch über die vielen verbindenden Themen soll fortgesetzt werden.
Bericht: Rüdiger Frank